Sozialpartner fordern Bildungsoffensive für Deutschland
Auf der Bildungskonferenz der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) am 11. Juni in Berlin wurde die Stellungnahme „GEMEINSAM ZUKUNFT SICHERN“ vorgestellt. Die Sozialpartner fordern entschlossene Schritte im Bildungssystem, um besonders die Bildungsqualität und die Chancengleichheit zu fördern.
In Deutschland besteht weiterhin ein enger Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg. Zu viele Jugendliche verlassen die Schule ohne Abschluss, über 20 Prozent erwerben nicht die notwendigen Grundkompetenzen. Jedes Jahr münden deutlich mehr als 200.000 Jugendliche und junge Erwachsene in Maßnahmen des Übergangsbereichs ein, gleichzeitigt bleiben über 60.000 Ausbildungsplätze unbesetzt. Die Zahl der jungen Menschen im Alter von 20 bis 34 Jahren ohne Berufsabschluss ist eine Folge des unzureichenden Bildungssystems und mit 2,86 Millionen viel zu hoch.
In ihrer Stellungnahme „GEMEINSAM ZUKUNFT SICHERN“ fordern die Sozialpartner daher bis 2035 eine deutliche Reduzierung der Schülerinnen und Schüler ohne Schulabschluss sowie mit fehlenden Basisqualifikationen, als auch eine Verringerung der Anzahl junger Menschen ohne Berufsabschluss.
Zur Erreichung dieser Ziele werden Maßnahmen für eine Bildungsoffensive vorgeschlagen, wie beispielsweise ein verbessertes Angebot der frühkindlichen Bildung in Kitas, einen Rechtsanspruch auf Ganztag für Grundschüler, die Stärkung des Startchancenprogramms und eine frühzeitige klischeefreie schulische Berufsorientierung. Jugendberufsagenturen, die die Jugendliche beim Übergang von der Schule in die Berufswelt unterstützen, sollen ihre Angebote kontinuierlich qualitativ weiterentwickeln und enger mit Schulen, Arbeitsagenturen, Kommunen, Sozialpartnern und regionalen Akteuren zusammenarbeiten. In Bezug auf die Berufsbildung soll eine zukunftsfähige Sach- und Personalausstattung an Berufsschulen sichergestellt werden. Dazu sollen die Länder gemeinsam mit dem Bund ausreichend finanzielle Mittel für dringend benötigte Investitionen in technische Ausstattung sowie für Weiterbildung des Lehrerpersonals bereitstellen.
Damit verdeutlichen die Sozialpartner, dass eine Bildungsoffensive in Deutschland dringend notwendig ist. Nur durch entschlossene Schritte und zielgerichtete Maßnahmen können die Bildungsqualität und Chancengleichheit nachhaltig verbessert werden, um den Anforderungen der Zukunft gerecht zu werden.
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Bildungsbeauftragter