#undenkbar: zipcon consulting und IOP kontern REWE mit eigenem Videoclip
Auch Monate nach der Ankündigung, aus Nachhaltigkeitsgründen auf den gedruckten Prospekt zu verzichten, erhält Rewe von vielen Seiten Gegenwind. Kein Wunder, denn Print wird von dem Konzern zu Unrecht zum Buhmann in Sachen Klimafreundlichkeit gemacht. Zipcon und die Initiative Online Print (IOP) haben die Fakten zur Nachhaltigkeit von Print zusammengetragen und setzen mit ihrem neuen Videoclip ein klares Zeichen gegen Greenwashing. Dabei setzt das Video auf viele Fakten zum Thema Nachhaltigkeit von Print, die auch von den Verbänden Druck und Medien recherchiert und vielfältig eingesetzt werden.
Die Werbung von Rewe will nicht nur den Eindruck erwecken, dass Print „von gestern“ ist und einzig digitalen Medien die Zukunft gehört – die Botschaft ist darüber hinaus einseitig und schlichtweg falsch. Denn welchen Carbon Footprint digitale Technologien samt ihrer energiehungrigen Serverfarmen, ihres Bedarfs an seltenen Erden oder wegen der oft noch auf fossilen Brennstoffen basierenden Stromerzeugung haben, wird dabei geflissentlich unter den Teppich gekehrt.
Das war Grund genug für einen Faktencheck. Denn Papier ist nicht nur ein nachwachsender, nachhaltiger Rohstoff, es ist mit einer Recycling-Quote von fast 90 Prozent auch Recycling-Weltmeister. Betrachtet man hingegen die Werte digitaler Technologien, steht Print alles andere als schlecht da: Denn IT, Cloud & Co. sind für 5 bis 9 Prozent des Stromverbrauchs verantwortlich, was 2 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen entspricht. Setzt sich der Energiebedarf ungebremst so fort, könnte dieser Wert bis 2040 auf 14 Prozent steigen. Zum Vergleich: Die Druck- und Papierindustrie ist laut der „Annual European Union Greenhouse Gas Inventory“ der European Environment Agency mit einem Anteil von 0,8 Prozent der Emissionen der kleinste Treibhausgas-Verursacher unter den Industrien in Europa. Und auch in Deutschland kommt Print auf umgerechnet gerade mal 1 Prozent CO2-Ausstoß pro Person.
Warum also so plumpes Greenwashing betreiben und eine ganze Branche in Verruf bringen, wenn sich doch gerade Print und Digital heute ganz wunderbar ergänzen? Denn vor allem in der Kombination beider Welten können alle Menschen erreicht werden, unabhängig von Herkunft, Alter oder Einkommen. Jeder Mensch soll selbst entscheiden können, welches Medien er bevorzugt.
Darum ist der #undenkbar-Videoclip von zipcon und der IOP auch nicht nur ein starkes Plädoyer für Print, sondern vor allem die Aufforderung dazu, die Argumente zu hinterfragen und richtig einzuordnen. Natürlich ist auch Print nicht emissionsfrei – und die Bemühungen der Konzerne zu mehr Nachhaltigkeit sind richtig und wichtig! Doch Sparmaßnahmen als Fortschritt zu verkaufen – noch dazu auf Kosten eines ganzen Industriezweiges – ist falsch und irreführend. Mehr noch: Das ist Greenwashing und hat mit Nachhaltigkeit nichts zu tun. Vor allem nicht, weil Prospekte aus 100 Prozent recyceltem Altpapier bestehen.
Bernd Zipper, CEO von zipcon und Vorstandvorsitzender der IOP, zeigt die Widersprüchlichkeit in der Rewe-Kampagne mit weiteren Fakten auf: „Übrigens hat der Konzern nur bei Rewe die Handzettel abgeschafft – nicht aber bei den ebenfalls zur Gruppe gehörenden Marken Penny oder Toom. Wieso eigentlich nicht, wenn es bei diesem Schritt doch allein um die Nachhaltigkeit ging? Und warum erscheinen in großen Tageszeitungen – also auf Papier – aktuell so viele Rewe-Anzeigen?“