Vorstandschaft setzt Fokus auf Nachhaltigkeit und Künstliche Intelligenz
Die Vorstandschaft des Verbandes Druck und Medien Bayern (VDMB) beschäftigte sich auf ihrer Jahresabschlusssitzung am 1. Dezember eingehend mit dem Potenzial der Zukunftsthemen Nachhaltigkeit und Künstliche Intelligenz für die Druck- und Medienbranche.
Das zurückliegende Jahr war für die Druck- und Medienbranche sehr herausfordernd: Die schlechte gesamtwirtschaftliche Konjunkturlage spiegelt sich seit einigen Monaten auch in der Branche in Form einer schwächelnden Nachfrage nach Printprodukten wider. Hinzu kommen schmerzliche Problemlagen wie das weiterhin höhere Preisniveau für viele Rohstoffe und Vorprodukte, der zugespitzte Fachkräftemangel sowie die großen Unsicherheiten, die durch die vielen weltpolitischen Krisenherde ausgelöst werden.
Doch trotz dieser zahlreichen Herausforderungen blickte die Vorstandschaft des VDMB verhalten zuversichtlich auf das kommende Jahr. Vor dem Hintergrund einer gesamtwirtschaftlichen Wiederbelebung galt das Hauptaugenmerk der Auseinandersetzung mit den zentralen Zukunfts- und Chancenthemen für die Druck- und Medienbranche.
Appell an die Politik: Weniger Bürokratie wagen
Die Vorstandschaft des VDMB zeigte sich angesichts der angespannten Wirtschaftslage enttäuscht über den mangelnden wirtschaftspolitischen Gestaltungswillen der Bundesregierung. Einhellig stellten die Druck- und Medienunternehmer fest: Die Politik unternimmt zu wenig zur Unterstützung der Unternehmen. „Obwohl sich die Ampel-Koalition bereits im Koalitionsvertrag zu einem flächendeckenden Bürokratie-Abbau verpflichtet hatte, lässt dieser bislang auf sich warten. Im Gegenteil: Es wird munter weitere Bürokratie aufgebaut. Bestes Beispiel dafür ist das Lieferkettensorgfaltsgesetz, das unserer Branche ein Gros an unnötigem bürokratischem Mehraufwand zumutet. Hier muss ein Umdenken stattfinden, um gerade den unternehmerischen Mittelstand spürbar zu entlasten“, brachte Christoph Schleunung, Vorstandsvorsitzender des VDMB, die politischen Forderungen der Branche auf den Punkt.
Vorreiter in nachhaltiger Produktion
Bei allen Problemlagen und Herausforderungen betonte die Vorstandschaft des VDMB jedoch auch das Zukunftspotenzial der Druckindustrie, hervorgerufen durch neue Technologien und Themen. Insbesondere das Thema Nachhaltigkeit wurde als zentrale Aufgabe der Druck- und Medienindustrie identifiziert: „Kaum eine Branche arbeitet mit einem natürlich nachwachsenden Rohstoff und einer so vorbildlichen Kreislaufwirtschaft. Obendrein haben die Unternehmen in den vergangenen Jahren viel getan, um ihre Produktion noch umweltgerechter auszurichten. Das will und das muss noch viel stärker in die breite Öffentlichkeit getragen werden. Deshalb werden die Verbände Druck und Medien mit einer breit angelegten Kampagne zum Thema Nachhaltigkeit von Print in das neue Jahr starten“, stellte Schleunung die Weichen für das kommende Verbandsjahr.
Große Chance: Künstliche Intelligenz in der Druckbranche
Als zweite große Herausforderung mit breitem Chancenpotenzial identifizierten die Teilnehmer das Thema Künstliche Intelligenz. Schon heute wird KI von vielen Betrieben erfolgreich in unterschiedlichen Bereichen wie Produktionssteuerung, Marketing, Vertrieb, Personalwesen sowie Nachwuchsgewinnung eingesetzt. Christina D’Ilio, Geschäftsführerin der Beratung „Netzstrategen“, zeigte in ihrem Vortrag deshalb aktuelle Entwicklungen, Einsatzgebiete und Praxisbeispiele von KI im unternehmerischen Mittelstand auf. Zusammen mit dem Leitungsgremium ging sie zudem der Frage nach, welche Potenziale KI gerade den Unternehmen der Druckindustrie bietet und was die Unternehmen alles dafür tun müssen, um diese Potenziale zu heben. Die Teilnehmer waren sich einig darin, dass KI erhebliche Möglichkeiten zur Steigerung von Effektivität und Effizienz in allen Unternehmensbereichen bietet. Umso wichtiger ist es, sich mit diesen Themen aktiv und gemeinsam auseinanderzusetzen. Auch hier kann der Verband mit seinen Informations-, Schulungs- und Beratungsangeboten sowie seinen Austauschplattformen eine zentrale Rolle einnehmen, waren sich die Teilnehmer einig.
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