Ausbildung

Zahl der Berufsanfänger stark rückläufig

BP 07/2024

Der positive Aufwärtstrend in den Nach-Corona-Jahren bei den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen hat sich bei den Druck- und Medienberufen nicht fortgesetzt. Mit lediglich 3.142 neuen Berufsanfängern ist ein Rückgang um 10,15 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen. Besonders gravierend sind die Zahlen bei den Mediengestaltern Digital und Print gesunken.

Zwar stellt der Mediengestalter Digital und Print mit 68,8 Prozent immer noch den größten Anteil bei den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen der Druck- und Medienberufe, aber durch den Rückgang um 12,5 Prozent auf 2.162 Berufsanfänger gegenüber dem Vorjahr sind es weniger als im dem Corona-Jahr 2020. Allerdings ist dieser Beruf bei schwächelnder Wirtschaft besonders stark vom Rückgang betroffen. Dies könnte daran liegen, dass die Ausbildungsverhältnisse häufig auch in Agenturen oder Marketingabteilungen abgeschlossen werden, wo die Folgen einer Rezension durch Streichung der Werbebudgets weitergegeben werden. So gab es 2009 aufgrund der Wirtschaftskrise einen Rückgang um 683 Neuverträge und auch im Coronajahr 2020 waren es nur 2.169 Neuverträge. Dabei gibt es bei den Jugendlichen weiterhin ein hohes Interesse an diesem Beruf. Im September 2023 standen laut Statistik der Bundesagentur für Arbeit 3.830 Interessenten 1.340 gemeldeten Ausbildungsplätzen gegenüber.

Die Medientechnologen Druck verzeichnen bundesweit ebenfalls einen Rückgang auf 498 Neuverträge, 4,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Hier zeigen sich regional große Unterschiede. So hat sich in Berlin/Brandenburg die Zahl von 33 Neuverträgen in 2022 auf 16 in 2023 halbiert. Ebenfalls gab es in Niedersachsen einen Rückgang auf 36 Berufsanfänger, 39 Prozent weniger als im Vorjahr. Mehr Zulauf gab es in Sachsen mit einem Plus von 19 Prozent (7 Auszubildende mehr) und in Bayern mit 10 Prozent (10 Auszubildende mehr). In den übrigen Bundesländern blieb die absolute Anzahl der Neuverträge mit nur geringen Abweichungen konstant. Die neuen Ausbildungsverhältnisse bei den Medientechnologen Siebdruck sanken bundesweit auf 67, ein Minus von 14,1 Prozent.

Bei den Berufen der Druckverarbeitung gab es 415 neue Ausbildungsverträge, 12 weniger als im Vorjahr. Dabei sank die Zahl bei den Medientechnologen Druckverarbeitung um 7 auf 130. Bei den Buchbindern gab es 3 Neuverträge weniger und bei den Packmitteltechnologen waren es 2.

Damit befinden sich aktuell 8.481 Jugendliche in einer Ausbildung in einem Druck- und Medienberuf, 2,8 Prozent weniger als im Vorjahr.

Die nachfolgende Übersicht und die Grafiken zeigen einen Ausschnitt aus der Statistik „Berufsausbildung und Fortbildung Druck und Medien 2023/2024“ des Zentral-Fachausschusses Berufsbildung Druck und Medien (ZFA), Kassel. Diese steht kostenfrei zum Download bereit unter
https://www.bvdm-online.de/druckindustrie/ausbildungszahlen/.

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Reinhold Rill
Leiter Aus- und Weiterbildung
Bildungsbeauftragter