Presse

Pressestatement der vbw zur Schließung der UPM Papierfabrik in Plattling

Schleichende De-Industrialisierung tritt immer offener zu Tage

Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V., äußert sich zur Schließung der UPM Papierfabrik in Plattling:

„Es ist ein schwieriger Tag für alle Beschäftigten der UPM Papierfabrik, aber auch für unseren Standort. Die schleichende De-Industrialisierung ist auch im Freistaat angekommen und tritt immer häufiger offen zu Tage, insbesondere in energieintensiven Bereichen wie der Papierindustrie. Dass ein gesamter Standort geschlossen wird, ist bislang eine Ausnahme. Es zeigt sich aber ein Personalabbau in weiten Teilen der Wirtschaft. Wir befinden uns in einer Abwärtsspirale und müssen die Trendwende einleiten, bevor es zu spät ist. Unser Standort muss Anreize für Investitionen bieten und mit diesen Schließungen und Verlagerungen verhindern. Wir brauchen jetzt eine neue Standortpolitik, die der Wirtschaft neue Perspektiven und den Unternehmen mehr Raum zur Entfaltung gibt. Es ist zum Beispiel erschreckend, dass sich 69 Prozent der Unternehmen der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie mit verschlechterten Standortbedingungen konfrontiert sehen. Hauptursachen sind die Energiekosten, die Arbeitskosten, die steigende Bürokratie und der Fachkräftemangel. Insbesondere die energieintensive Industrie braucht Unterstützung und Planungssicherheit. Der Industriestrompreis muss kommen, wenn auch nur befristet. Ansonsten gefährden wir die Zukunftsfähigkeit unseres Standorts. Denn fehlende Investitionen heute sind fehlende Innovationen, fehlende Kapazitäten und fehlende Wertschöpfung morgen.“